Fachwerk

Das Fachwerk - Projekt Malsch

In Malsch gibt es noch Fachwerkhäuser.

Vor einiger Zeit wurde von den Heimatfreunden das Projekt an Günter Heiberger herangetragen, diese letzten Fachwerkhäuser in Malsch zu fotografieren und damit zu dokumentieren. Es sollte eventuell ein Kalender produziert werden.

Dies hat Günter abgelehnt; mit der Begründung: Es könnte der Eindruck entstehen, dass Malsch ein Fachwerkdorf sei.

Denn Malsch ist leider kein Fachwerkdorf mehr.

Aber mit viel Einsatz und Leidenschaft werden von den Besitzern die letzten Fachwerkhäuser renoviert oder erhalten.

Das ist auch ein Teil der Heimatpflege.

Auf dieser Seite sind nun einige Häuser auch mit ihren Bewohnern festgehalten.

Diese Seite ist meinem Freund und Schwager

Günter Heiberger ( 1953 - 2022 ) gewidmet.



Die Ausstellung der letzten Fachwerkhäuser von Malsch wurde im Dezember 2023 im Wohnhaus der "Alten Schmiede" Kreuzstr. 15

gezeigt.

Dazu ist im Dezember auch mein Kalender zum Thema "Fachwerk in Malsch" erschienen ( siehe die Seite Kalender );

( zum Preis von 25,- €, davon gehen 5€ Spende an den Verein

"Alte Schmiede" K15; bei Postversand zuzüglich Porto. )

Bestellungen können schriftlich über die Adresse:

mail@dennis-kleinbub.de aufgegeben werden.


Aus der Fülle der Bilder hat Marion Gräfinger ( MGM Design ) ein Fotobuch kreiert:

Auf über 50 Seiten werden alle Fachwerkhäuser vorgestellt, samt Einführungstext. Für 55,-€ zu bestellen über die Mailadresse.


Neudorfstrasse 32 A

Das Haus, 1821 erbaut (siehe oben ), wurde von Walter Steitel  von 1992 bis 2000 renoviert und innen komplett mit alten Werkstoffen ( Balken, Brettern und Steinen ) neu eingeteilt und ausgebaut. Die letzten Rausteine werden im Garten verbaut.


Neudorfstr 14


Neudorfstr 10

Die Balkeninschrift Neudorfstr 10:

"Ierg Kunsenbacher 1768"


Neudorfstr 11


Neudorfstr 5

Balkeninschrift Neudorfstr 5:

"Ciriacus Ihli v - s - f  ( und seiner Frau ? )

Catharina Ihlin gebohrne Hitshrichin

Anno 1805"


Haupstr 13


Weitestrasse 12


Weitestrasse 25


Fasanenstrasse 5


Fasanenstrasse 12


Fasanenstrasse 10


Fasanenstrasse 6


Kronenstrasse 3

Beate führt eine Heilpädagogische Praxis und Klaus ist Schreinermeister von Beruf.


Kreuzstrasse 9


Kreuzstrasse 8


Waldprechtsstrasse 8


Waldprechtsstrasse 10


Waldprechtsstrasse 3

Aus "Die Geschichte von Malsch" von Lore Ernst:

"Der Wundarzt Josef Mayer war ein Sohn aus zweiter Ehe des Wundarztes Michael Mayer. Ein Wundarzt war damals der Arzt des Dorfes. Er richtete gebrochene Knochen ein, lies zur Ader, zog Zähne, usw.. Michael Mayer hatte mit dem Geld seiner ersten Frau das Badhaus erworben, das schöne Fachwerkhaus am Ende des Pfarrgäßle. Dieses Badhaus war ein herrschaftliches Lehen und war sehr begehrt, da der „Bader“ fronfrei und frei von Einquartierung war; in einem Jahrhundert der vielen Kriege ein wichtiges Recht. 

  

Reich wurde Michael Mayer nicht, dazu hatte er zu viele Kinder und die Einnahmen waren nicht sehr groß. Gebadet wurde in jener Zeit im Badhaus nicht mehr. Um eine Stütze im Alter zu haben, lies er seine beiden Söhne Franz, aus erster Ehe, und Josef, aus zweiter Ehe, zu Wundärzten ausbilden. 

  

Als der Vater alt wurde wollte er seinem Sohn Josef das Badhaus übergeben, mit dem Wunsch, er möge noch für die kleinen Geschwister sorgen. Aber Franz aus erster Ehe beanspruchte das Haus, weil es mit dem Geld seiner Mutter gekauft war. Es gab böse Streitereien in der Familie, aber Franz setzte sich durch".


Waldprechtsstrasse 48


Waldprechtsstrasse 50

Die Familie hat das Haus 2016 gekauft und dann zuerst innen renoviert. Wie in einem kleinen Bauernhof gehören auch zwei Hunde, vier Hühner, fünf Kaninchen und mehrere Meerschweinchen zum Haus.


Friedhofstrasse 5

"Der „Dachsbau“ war eine der wenigen Wirtschaften in Malsch, die vom Anfang an bis zum endgültigen Schließen in der Hand einer Familie, der Augenstein’s, waren, und dies von 1873 bis 1972, also fast 100 Jahre lang. 

Der Name Augenstein war davor schon lange mit dem „Wirtschafts“-Leben in Malsch verbunden. Kein Wunder! Waren sie doch alle, soweit wir es zurück verfolgen können, Wirte, Metzger, Bierbrauer oder Küfer von Beruf. Und dies schon lange vor dem „Dachsbau“. So findet man bei Lore Ernst in der „ Geschichte des Dorfes Malsch“ (Seite 226/227) , dass dieses Geschlecht früher schon den „Hirschen besessen“ hatte. 

Aber auch der „Bären“ in Neumalsch wurde von  Anfang an, also nach 1810, von Johannes Augenstein betrieben. .... Er wird ausdrücklich als Bärenwirt und Posthalter beschrieben. 

Sein Enkel Karl Theodor, ein Sohn des Metzgers Theodor Augenstein, war es dann, der 1873 das alte Forsthaus an der damaligen Straße nach Muggensturm kaufte, dieses umbaute, das Schankrecht erwarb und auch sein selbstgebrautes Bier ausschenken durfte. So entstand damals der „Dachsbau“.

(siehe www.heimatfreunde malsch.de)

Der „Dachsbau“ war ein allgemein beliebtes Lokal, nicht nur nach Beerdigungen zum Trost finden, sondern auch für gesellige Gruppen, insbesondere für die Kolpingfamilie, den früheren Gesellenverein. Zur Beliebtheit der Wirtschaft trug aber auch die im Garten angelegte und überdachte Kegelbahn viel bei. Buben hatten ihre Freude daran, konnten sie doch ab und zu durch’s Kegelaufsetzen ein bisschen Taschengeld verdienen. ( siehe www.heimatfreunde-malsch.de)


Friedhofstrasse 6


Friedhofstr 9


Waldprechtsstrasse 66


Waldprechtsstr 19


Haupstrasse 63

Das Haus hat gleich zwei Balkeninschriften: der erste Stock wurde 1748 erstellt, 

vermutlich von Martin Unser ( was auf dem Balken kaum noch zu entziffern ist). 

Der zweite Stock wurden dann 1833 von Peter Kastner und Maria Efa Hertwek gebaut.

Peter Kastner war dann Bürgermeister von Malsch.


Lindenstrasse 10


Römerstr 9


Römerstr 13


Römerstrasse

( die offizielle Adresse lautet Haupstr 83 ), aber diese schöne, originelle Fachwerkmauer steht an der Römerstrasse


Römerstr 17


Römerstr 19


Hebelstr 3


Hebelstr 6


Friedrichstr 63


Friedrichstr 67


Haupstr 65


Am Kaufmannsbrunnen 3

Die "Zimmer - Mühle" oder "Neue Mühle"


Nach der "Stadtmühle" und der "Oberen Mühle" ( am Kreisel ) muss es noch eine dritte Mühle vor 1500 in Malsch gegeben haben. Die Mühle wurde vom Thannbach, heute Kaufmannsbrunnen, betrieben, war im Besitz vom Grafen von Eberstein und war in dessen Muggensturmer Lagerbuch aufgeführt; wobei 1500 keine "Gült" mehr bezahlt wurde. Vermutlich war sie niedergebrannt oder nicht mehr aufgebaut worden.

Die Mühlwiese mit dem Mühlenrecht war um 1700 im Besitz der Familie Belzer ( oder Pelzer? ). Am 19. Januar 1708 bittet der Schultheiss Thomas Pelzer die Herrschaft Baden um Erlaubnis die Mühle wieder aufzubauen. Offensichtlich hat er die Rechte an den Müller Johannes Knam übertragen, denn dieser kaufte 1711 den Erben Pelzer 1/5 der Mühlwiese ab, und 1713 wird er mit der Mühle, der "New-Mühle" belehnt. Der erste Neumüller starb 1742. Die Mühle war im Besitz der Familie bis 1800.

Dann folgten die Familen Krämer ( 1806 ), Andreas Grässer ( 1811 ) und Johannes Faß ( 1846 ) aus Haueneberstein. Dieser galt als reicher Mann, erwarb viele Güter im Dorf, war viele Jahre Gemeinderat.

Sein Nachfolger war Anton Zimmer ( !* ), der sie wiederum am 20.10.1929 an seinen Sohn Otto Zimmer vererbte. Der letzte Besitzer und Müller war Kurt Zimmer, der die Mühle am 01.01.1960 von seinem Vater übernahm und diese zusammen mit seinem Bruder Gerhard bis zur Stilllegung 1971 betrieb. ( *siehe auch "Die Geschichte des Dorfes Malsch" von Lore Ernst.)




Altes Rathaus in Völkersbach

Das Alte Rathaus in Völkersbach wurde um 1720 erbaut und 1937 erweitert.
Am Fachwerk kann man Altbau und Erweiterung gut erkennen: Die Balken von 1720 wurden von Hand gezimmert und so verbaut, wie sie gewachsen sind, während die Balken von 1937 von einem Sägwerk bezogen wurden und daher eine strenge, geradlinige Form haben.


Altes Rathaus in Sulzbach 1736 erbaut

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